Grosse Freiheit 2022
A Estrada Nacional 2

A Estrada Nacional 2

Die Estrada Nacional 2 ist eine Straße quer durch Portugal, von Chaves an der spanische Grenze bis an die Algarveküste, rund 740 Kilometer. Im Anschluss an “meinen” Jakobsweg habe ich beschlossen, diese Route zu fahren. Insgesamt 12 Tage

Tag 1 (insgesamt Tag 43), 23. Mai 2023

Estrada Nacional 2, Tag 1, Chaves – Vila Real, 05:23, 70,1 km, 13,0 km/h, 660 m

Der Tag fängt wunderbar an. Ein “richtiges” Frühstück, mit Wurst, Käse, Brötchen, auch Müsli, süße Teilchen 😀

Die ersten sechs Kilometer auf der EN2 mit viel Verkehr. Danach etwas weniger.

In Vidago sehe ich Schilder der “Tamega Eco Route. Im Tourismusbüro sagt mir die freundliche Dame auf Englisch, dass ich diesen Radweg bis Vila Real fahren kann. 40 km auf alter Bahnstrecke ohne jeglichen Verkehr. Erst kurz vor Vila Real ein paar Mountainbiker.

Der schönste Streckenabschnitt seit Kissing 😀

In Vila Real fahre ich zum Campingplatz. Na ja… vielleicht werde ich alt, aber so ein schönes Hotelzimmer wie letzte Nacht hat schon was.

Neben mir ein spanischer Motorradfahrer. Der Platz ist nicht auf Zelte ausgerichtet… und jetzt fängt es auch noch zu regnen an… 😒

Tag 2 (insgesamt Tag 44), 24. Mai 2023

EN2, Tag 2, von Vila Real nach Castro Daire, 05:48, 74,1 km, . 12,8 km/h, 1 280 hm

Wunderschöne Landschaft.

Heute nur auf der EN2. Anfangs, aus Vila Real heraus, viel Verkehr. Nach ca. 10 km wird dieser weniger. Unangenehm ist er trotzdem, es wird überholt obwohl ich entgegen komme, Kurven werden geschnitten. Besonders deppert heute britische Cabriofahrer der Oberschicht… möge Ihnen beim Kartoffel schaelen der kleine Finger abfallen 😁

Keine Radler unterwegs. Ausser mir… 😎

Die Hitze macht mir zu schaffen. Morgen nur eine kurze Etappe, evtl. Übermorgen ein Ruhetag. Muss unbedingt die weiteren Etappen planen und brauche einen Plan B.

Tag 3 (insgesamt Tag 45), 25. Mai 2023

EN2, 3. Tag, Castro Daire – Viseu, 02:48, 37,2 km, 13,3 km/h, 530 m

Weiter auf der EN2. Wenig Verkehr. So macht Radfahren Spaß.

Heute nur eine kurze Etappe. Ich brauche etwas Erholung. Unterwegs zwei schöne Bars 😎 In Viseu spricht der Kellner deutsch.

Mittagessen mit “Leute schauen” 😀 Portugiesisch ist schon eine tolle Sprache.

Gleich im Hotel einchecken, duschen, ruhige, schattige Bar suchen, Bier verkosten und weitere Etappen planen. 😀

Tag 4 (insgesamt Tag 46), 26. Mai 2023

EN2 – 4. Tag – Ruhetag in Viseu, 00:48, 3,27 km, 4,0 km/h

Das Frühstück im Hotel ist sehr gut. Ja, die Brötchen… 😀

Viseu ist ganz nett. Durch Zufall besuche ich eine Kirche, in der gerade ein Gottesdienst stattfindet. Die Kirche ist gut gefüllt und ich raste eine halbe Stunde. Viele kleine Läden, viele Schmuck- und Schuhgeschäfte, Friseure. Aggressive Bettlerinnen.

Vorgestern hat mir @oro96 einen Vorschlag für die weitere Tour ausgearbeitet. Dafür nochmal Danke. Ich werde diese Strecke im Großen und Ganzen fahren und hoffe in sechs Tagen, also am kommenden Donnerstag, an der Atlantikküste anzukommen. Tavira klingt ja fast so wie Tarifa, die südlichste Stadt des europäischen Festlandes. 😀 In der nördlichsten war ich letztes Jahr.

Morgen geht es zunächst auf die “Ecopista do Dao”. Rund 50 km auf einer ehemaligen Bahntrasse.

Tag 5 (insgesamt Tag 47), 27. Mai 2023

EN2- 5. Tag, von Viseu bis Penacova, 05:10, 80,4 km, 15,6 km/h, 440 m

Der Tag fängt mit einem tollen Frühstück an. Sogar Eier gibt es.

Die Fahrt auf der Ecopista do Dao beginnt ganz unspektakulär hinter einem Parkplatz mit einem roten Radweg. Dann folgen 48 km vom Feinsten. Die gesamte Strecke ist asphaltiert. Leidet gibt es nur kurz nach Viseu zwei Bars. Man sollte also Verpflegung mitnehmen. Alle 500 m eine Entfernungsangabe. Schöne Ausblicke. Von Viseu aus meistens mit leichtem Gefälle. Die Fahrt endet jäh und ebenfalls unspektakulär in Santa Comba do Dao am alten Bahnhof. Grad wird an einer neuen schnell-Trasse gebaut. 2030 soll der TGV bis Lissabon fahren können, wusste vorgestern der Friseur.

Beim Einkaufen unterwegs hat die Verkäuferin Zeit für ein Schwätzchen – auf Deutsch. Sie hat lange Jahre in Deutschland gearbeitet.

Um 14 Uhr erwischt mich ein Regenschauer. Auch für die Nacht ist wieder Regen angesagt. Ich buche in Penacova ein Zimmer. Klein, aber ausreichend. 22€.

Heute bleibt die Küche kalt. Pokalendspiel, nur Fußball heute. Die Roten… mag ich eh nicht 😁😀

Grad sitze ich mit einem Perlenbacher auf der Terrasse in der Abendsonne, es zieht zu.

Die Temperaturen heute erträglich. Um die 20 Grad, bedeckt, leichter Wind.

Ich habe beschlossen, mir zwei Tage mehr Zeit zu geben. Entweder kann ich Etappen verkürzen oder etwas Strandurlaub anhängen. Mal schauen. Mietwagen geht unter der Woche leichter als sonntags.

Tag 6 (insgesamt Tag 48), 28. Mai 2023

EN2, 6. Tag, von Venacova bis Lousã, 02:02, 26,6 km, 13,1 km/h, 360 m

Gestrandet in Lousã.

Beim Start in Venacova 100 % Luftfeuchtigkeit. Der Regen wird immer stärker.

Ich navigiere mit Handy. Das muss ich ändern. Die Nässe ist nichts fürs Handy. Selbst in der Schutzhülle “spinnt” es. Navigation und Kommunikation müssen getrennt werden, sonst stehe ich irgendwo in der Pampa und komm nicht weiter.

Heute folge ich nicht überwiegend der EN2 – habe auch keine Karten.

In Lousã reicht es mir für heute. Wenn ich beim Aufstehen gewusst hätte, dass ich die geplante Etappe nicht zu Ende fahre, hätte ich auch Coimbra ansteuern können. Sei’s drum.

Habe in der örtlichen Jugendherberge ein Bett gebucht. Ich hoffe, es ist nicht zu voll. Mal schauen, evtl. upgräte ich auf Zweibettzimmer. Zu Mittag habe ich in einem kleinen Restaurant gegessen. Bis zum Einchecken “hänge” ich in den Bars am Marktplatz rum 😀 Ein ungeplanter Ruhetag 😀 und schon ist der erste “Puffertag” futsch 😀 Vielleicht sollte ich mir noch ein, zwei “genehmigen”?! 😊

Einchecken war bereits um 16 Uhr möglich. Mal wieder große Wäsche.

Nachtrag, 19 Uhr portugiesischer Zeit: die Jh ist nur schwach besucht. Bis jetzt habe ich das Vier-Bett-Zimmer noch für mich. Jh ist modern.

Nachtrag 2: jetzt scheine ich das Handy endgültig geschrottet zu haben. Ich werde morgen früh versuchen, ein neues Kabel zu bekommen. Wenn das nicht hilft, mal schauen zu welchen Kosten und wie schnell der Ladeport repariert werden kann. Wenn alles nichts hilft, muss ein neues Handy her. Mit dem Tablet zu navigieren wird doch etwas anstrengend und gefährlich.

Tag 7 (insgesamt Tag 49), 29. Mai 2023

EN2 – 7. Tag, Stadtbesichtigung Lousa, 00:21, 1,44 km, 4,1 km/h, 40 m

Coimbra kann jeder 😁

Das Personal in der Jugendherberge ist ausgesprochen nett und hilfsbereit. Da muss ich noch einen Tag, eine Nacht länger bleiben 😄

Gestern Abend haben wir noch verschiedene Kabel ausprobiert. Es scheint doch wohl so, als dass der Ladeport am Handy defekt ist. Die Dame empfiehlt mir ein Elektrofachgeschäft in der Nähe.

Dort will ich heute Morgen schauen, was noch geht – bevor ich weiter fahre. Tja, dann fehlt der Schlüssel zu dem Raum, in dem mein Fahrrad sicher untergebracht ist 😀

Ich gehe also erstmal shoppen. Nachdem ich mich mit dem neuen Handy vertraut machen muss, beschließe ich, noch eine Nacht hier zu bleiben. Es werden noch einige Gäste erwartet. Ich bekomme “mein” Zimmer für mich allein zu einem “Freundschaftspreis” 😇

Pfingsten scheint in Portugal keine große Sache zu sein. Gestern hatten die Geschäfte geöffnet, wie an jedem Sonntag. Heute, Pfingstmontag, ist kein Feiertag.

Die Stadt ist überschaubar. Heute regnet es schon den ganzen Tag. Zum Glück gibt es im Stadtkern 7 Cafés und Bars… 😉

Tag 8 (insgesamt Tag 50), 30. Mai 2023

EN2 – 8. Tag, von Lousa bis Serta, 05:30, 76,8 km, 14,0 km/h, 1 280 m

Die 8. Woche beginnt, wie die 7. geendet hat – mit Regen. Schönes Frühstück in der Jugendherberge. Ich kann mir zwei Brötchen zum Mitnehmen machen.

Die EN 342 ist kaum befahren, die EN2 wenig. Also Fahrspass pur. Wunderschöne Landschaft. Leider regnet es bis zum Nachmittag.

In Serta buche ich im Hostal ein Einzelzimmer für 25€, inkl. Frühstück. Schönes Zimmer. Fahrrad steht in der Garage.

Dies war nach meiner Planung die letzte “Bergetappe”, d.h., die weiteren Etappen liegen unter 1000 Höhenmeter 😄

Tag 9 (insgesamt Tag 51), 31. Mai 2023

EN2 – 9. Tag, Serta – Ponte de Sor, 05:42, 88,2 km, 15,5 km/h, 1 040 m

EN2 – Alt und Neu

Zwischen Serta und Abrantes scheint die EN2 ausgebaut zu sein, teilweise dreispurig. Praktisch daneben verläuft die “Antiga N2”, die alte N2.

Fast ohne Verkehr, wunderschöne Landschaft und phantastische Ausblicke.

Vila de Rei ist der geografische Mittelpunkt Portugals. Auf den letzten Kilometern, ich freue mich schon auf die Dusche, schickt komoot mich auf eine Sand- und Schlaglochpiste.

Mittlerweile habe ich mich aufs Mittagessen verlegt. Heute: Kaltgetränk, Brot mit Oliven, Fisch mit Bratkartoffeln und Salat, Dessert, Espresso =10€, gestern ähnlich, Fleisch, 8,65 €.

Eigentlich wollte ich heute zelten. Aber nochmal 20km waren mir bei 22 Grad, im Schatten, zu viel. Drum heute wieder ein Hotel. 40€ mit Frühstück.

Tag 10 (insgesamt Tag 52), 1. Juni 2023

EN2, Tag 10 – Ponte de Sor nach Evora, 06:19, 106 km, 16,8 km/h, 700 m

Die EN2 von Ponte de Sor ist viel befahren. Ab Montargil wird der Verkehr weniger. Erst kurz vor Mora, Bezirk Evora, gibt es einen nennenswerten Seitenstreifen.

Die N251 von Mora bis Pavia ist für Radler lebensgefährlich, kein Seitenstreifen, viele Lastwagen. Ich treffe einen Engländer, der auch um sein Leben strampelt. 😀

Um 14 Uhr erwischt mich auf freier Strecke ein Gewitter.

40km vor Evora treffe ich auf die Ecopista Arrailos, die im Verlauf zur Ecopista Mora wird. Herrlich. Ich und ein Mensch zu Pferd.

In Evora will ich den portugiesischen Campingplätzen eine zweite Chance geben. Durchgefallen, 12,50 € für einen Platz an der Ausfallstrasse, Sanitäranlagen auf dem Stand von, geschätzt, 1983.

In der Bar vom Campingplatz sind die Kartoffeln fast kalt 😬

Tag 11 (insgesamt Tag 53), 2. Juni 2023

EN2, Tag 11. Evora bis Castro Verde, 06:58, 118 km, 17,0 km/h, 790 m

Zunächst auf der viel befahrenen ER 254 bis Viana do Alentejo, 20km. Danach auf kaum befahrenen Nebenstraßen nach Ferreira do Alentejo. Ab dort die EN2, mit wenig Verkehr.

Hotel mitten in Castro Verde. Die letzten Bilder zeigen den Blick vom Balkon. Heute gibt es zum Abendessen mal was ganz besonderes: Pizza 😀 Ja, ja, man wird bequem, die Pizzaria ist schräg gegenüber.

Tag 12 (insgesamt Tag 54), 3. Juni 2023

EN2, Tag 12 – Castro Verde nach Tavira, 07:23, 109 km, 14,8 km/h, 1 400 m

Bin platt 😀

Heute nur wenige Meter auf der N2. Danach auf kleinen Straßen bis Tavira. Kaum Verkehr, vielleicht 50 Autos auf 100 km. Herrlich. Aber anstrengend. 20 km Abfahrt nach Tavira. Fast autofrei 😀

Campingplatz in Tavira. Für Zelte nicht geeignet. Es geht kein Hering in den Boden. Einige Deutsche. Rentner. Aus Coesfeld und Königsbrunn.

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